Alumni-Club Nordrhein-Westfalen zu Besuch im Bundessprachenamt in Hürth

Donnerstag, 2. August 2018 | 

Am 12. Juni besuchten die Alumnae und Alumni des Clubs Nordrhein-Westfalen das Bundessprachenamt in Hürth. Der Besuch bot den Teilnehmern Einblicke in die Abläufe und einzelnen Bereiche der ehemaligen Dienststelle von Günther Mantell, Vorstandsmitglied des Alumni Freiburg e.V.-Clubs NRW.

Gerhard Matthey, Präsident der Abteilung Sprachausbildung und Erwin Puschkarsky, der als Abteilungspräsident für den Sprachmittlerdienst tätig ist, ermöglichten den Alumnae und Alumni Einblicke in die Arbeit der jeweiligen Bereiche des Bundessprachenamtes in Hürth. Seit 2012 gehört die Bundesoberbehörde des Bundesministeriums der Verteidigung dem Organisationsbereich Personal der Bundeswehr an. Das Bundessprachenamt ist in drei Abteilungen gegliedert, die sich mit der Sprachausbildung, dem Sprachmittlerdienst und Zentralen Angelegenheiten beschäftigen.

Mit 900 Dienstposten an bundesweit 30 Standorten ist die Abteilung Sprachausbildung vertreten. Dort findet die fremdsprachliche Ausbildung für das Personal des Bundes und der Länder  in über 50 Sprachen sowie die Ausbildung “Deutsch als Fremdsprache” für ausländische Soldaten und Sprachenlehrer statt. Im Bundessprachenamt in Hürth können 540 Einzelzimmer für jene ausländischen und deutschen Teilnehmer bereitgestellt werden, die an einem kurzfristigen oder mehrmonatigen Sprachlehrgang teilnehmen müssen.

Dolmetscheinsätze und Übersetzungstätigkeiten, vor allem für das Bundesministerium der Verteidigung, sowie Terminologiearbeit für den Sprachendienst der Bundeswehr und die Kooperation mit Sprachen- und Übersetzungsdiensten im In- und Ausland fallen in den Aufgabenbereich der Abteilung Sprachmittlerdienst. Darüber hinaus ist die Abteilung für die Herausgabe von Anleitungen aus besonderer Veranlassung zuständig, wie beispielsweise im Nachklang und durch die Auswertung der Fehler bei der Silvesternacht in Köln. Hier wurde das Hauptaugenmerk darauf gelegt, die “Sprachlosigkeit”, also die Verständigungsprobleme, dadurch zu lösen, bereits im Vorfeld weiterer Spannungen ein Konzept zu erarbeiten. Seit den genannten Ereignissen in Köln werden durch das Bundessprachenamt Lehrgänge eingerichtet, die darauf abzielen, mögliche Auseinandersetzungen bereits in der Anfangsphase mittels Sprachverständigung zu lösen. Ausgelegt sind diese Schulungen unter anderem für Polizeibeamte, denen neben einigen fremdsprachlichen Grundkenntnissen außerdem Strategien zur Problemlösung mittels Sprache nahegebracht werden. Die Terminologiearbeit des Bundessprachenamtes setzt sich aus drei Wirkungsbereichen zusammen: Innerhalb der Bundeswehr, für die gesamte NATO und im Bundessprachenamt selbst. Bei der Internationalen Terminologiearbeit, die für die NATO erfolgt, werden jährlich bis zu 1000 Termini und  somit gemeinsame und verbindliche Definitionen bearbeitet und festgelegt. Hierfür gibt es einen eigenen Übersetzerdienst in deutscher, englischer und französischer Sprache, sodass die Verbindlichkeit für alle NATO-Staaten sichergestellt werden kann. Ein wesentliches Element der Terminologiearbeit ist die Datenbank mit neun Terminologie-Ausschüssen bundesweit. Dort werden neue Begriffe diskutiert und deren Benennung und Definition vorgenommen. Den Alumnae und Alumni bot sich, neben einer spannenden Führung durch die einzelnen Abteilungen des Bundessprachenamtes in Hürth, auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

 

Nach einem Bericht von Günther Mantell, Mitglied des Vorstands des Alumni-Clubs NRW

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