Trauer um Alumnus Kardinal Karl Lehmann
Mittwoch, 14. März 2018 |
Alumnus und Professor der Universität Freiburg im Alter von 81 Jahren verstorben.
1956 kam Karl Lehmann aus Sigmaringen nach Freiburg, um an der Albert-Ludwigs-Universität ein Studium der Philosophie und Theologie aufzunehmen. Schon nach kurzer Zeit wird der im Priesterseminar Collegium Borromaeum lebende Student nach Rom entsandt, wo er 1962 mit einer Arbeit über die Seinsfrage im Werk des Freiburger Philosophen Martin Heidegger promoviert wird. Nach Stationen als Assistent in München und als Professor in Mainz kommt er 1971 zurück an die Dreisam, um den Lehrstuhl für Dogmatik und ökumenische Theologie zu übernehmen. Während seiner Zeit als Hochschullehrer engagiert er sich als Dekan und im Senat in der wissenschaftlichen Selbstverwaltung. In den frühen 80er-Jahren wird er zum Bischof von Mainz gewählt. In einem Geburtstagsheft zum 550-jährigen Jubiläum der Albert-Ludwigs-Universität erinnert er sich an die intensive Zeit, die die Monate zwischen seiner Wahl zum Bischof und seinem Weggang aus Freiburg waren. Schon nach wenigen Jahren wählt die deutsche Bischofskonferenz Lehmann zu ihrem Vorsitzen. Er übernimmt das Amt von Joseph Höffner, welcher zum Promotionsstudium ebenfalls in Freiburg war. Als Lehmann dieses Amt nach über zwanzig Jahren abgibt, folgt ihm mit Robert Zollitsch wiederum ein Alumnus der Freiburger Universität. Ein vielen in Erinnerung gebliebenes Ereignis war vermutlich der ökumenische Festgottesdienst, den Lehmann am Alumni-Meeting 2007 im Münster abhielt.
Die Universität Freiburg verliert mit Karl Kardinal Lehmann eine ihr auf vielfältige Weise eng verbundene Persönlichkeit, einen gleichermaßen geschätzten Lehrer und Kollegen sowie einen hoch angesehenen und streitbaren Wissenschaftler.