„Deutschland 1989 und 1990″ – Alumnus Jochen Wolter stiftet BPA-Dokumentation

Dienstag, 5. Dezember 2017 | 

Alumnus Jochen Wolter, Mitglied des Vorstandes des Alumni Freiburg e.V.- Clubs Berlin-Brandenburg, stiftet der Albert-Ludwigs-Universität die Dokumentationsreihe „Deutschland 1989 und 1990″ des Bundespresseamtes (BPA) zur deutschen Einheit. Ende November wurde die Sammlung nach Freiburg überbracht und wird folgend das Seminar für Wissenschaftliche Politik bereichern. 

Jeder, der den Mauerfall am Abend des 9 . November 1989 miterlebt hat – sei es direkt am Ort des Geschehens oder zuhause vor dem Fernseher oder Radio – erinnert sich noch genau was für ein bewegendes Ereignis dies für die deutsche Gesellschaft war. Die Jahre der deutschen Einheit, 1989 und 1990, sind eine Zeit des Umbruchs und spielen in der deutschen Geschichte eine bedeutende Rolle. Die Dokumentation „Deutschland 1989 und 1990″ beschäftigt sich mit dieser spannenden historischen Periode.

Die Dokumentation enthält 25 Bände zu 1989, im Mai 1990 entstanden, und 99 Bände zum Jahr 1990, entstanden im Februar 1993. Die Bände im DIN A4- Format bestehen teilweise aus jeweils mehreren tausend Seiten und stellen eine seltene Dokumentation dar, da eine vergleichbar umfangreiche Sammlung, der in den damaligen konfliktreichen Jahren veröffentlichten Äußerungen zum Ablauf der Ereignisse auf dem Weg zur deutschen Einheit  – in Bezug auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft-   in elektronischer Form nicht existiert.  „Deutschland 1989 und 1990″ ist ein einzigartiges Projekt, das eine große zeithistorische Bedeutung hat und als große Bereicherung für die Universität, insbesondere für das Wissenschaftliche Seminar, angesehen werden kann.

Doku "Deutschland 1989/1990" und Stifter Jochen Wolter
Alumnus Jochen Wolter mit der Dokumentation „Deutschland 1989″ und „Deutschland 1990″

Das Dokumentationszentrum des BPA (BPA-DOK) erfasst Texte politischen Inhalts aus Medien und Gesellschaft , um diese dem politischen Betrieb aber auch der Öffentlichkeit für Recherchezwecke zur Verfügung zu stellen. Im Verlauf des Jahres 1989 wurde deutlich, dass die Zunahme an Textdokumenten zur deutschlandpolitischen Entwicklung die seinerzeit verfügbaren datentechnischen Speicherungsmöglichkeiten von BPA-DOK überfordern würde.  Schließlich wurden die erforderlichen Haushaltsmittel für diesen Sonderfall der Berichterstattung über die Ereignisse in der DDR für eine geeignete Archivierung zur Verfügung gestellt. Weiterhin übernahm das Bundespresseamt im Oktober 1990 das Internationale Pressezentrums der DDR (IPZ), um von dort aus die Auswertung der Presse der Neuen Bundesländer durchzuführen.

Es wurden ca. 50 Reihen der Dokumentation hergestellt, die – über den internen Dienstgebrauch hinaus –  an fachbezogene Einrichtungen und persönlich Beteiligte abgegeben wurden. Nicht alle Interessenten konnten dabei berücksichtigt werden. Zu den Empfängern gehörten Politiker, für die diese Thematik eine besondere Bedeutung hatte, sowie Protagonisten der Oppositionsbewegung in der DDR wie beispielsweise die Theologen Friedrich Schorlemmer, Rainer Eppelmann und Christian Führer. Einzelne ausgewählte Universitäten wie beispielsweise die Freie Universität Berlin sowie die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn sind ebenfalls bedacht worden. Abgesehen von wenigen Empfängern in den USA konnte der Wunsch von Universitäten aus dem Ausland nach Berücksichtigung in Bezug auf eine Dokumentation zur deutschen Einheit jedoch nicht erfüllt werden.

Der Besitzer der Sammlung ist Jochen Wolter, Ministerialrat des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung und Alumnus der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Er gehörte im Oktober 1990 zu den ersten drei BPA-Kollegen, die aus Bonn nach Berlin kamen, um Aufgaben und Arbeitsabläufe im ehemaligen DDR-IPZ zu organisieren. Hierzu gehörte der Aufbau einer Logistik für die regelmäßige Zeitungsanlieferung zur Auswertung der ostdeutschen Zeitungen, die Eingang in die Dokumentation gefunden hat.  Jochen Wolter hat sich entschieden seiner Alma Mater die Quellensammlung zu stiften, da das Seminar für Wissenschaftliche Politik Interesse bekundet und eine zweckdienliche Vorstellung für die Verwendung der Dokumente hat. Wolter, der an der Entstehung der Sammlung selbst nicht beteiligt war, ist zwar der persönliche Stifter, sieht die Übergabe aber als einen Beitrag seines Alumni Freiburg Clubs Berlin- Brandenburg, dessen Vorstand er angehört, und möchte auch andere Alumni ermutigen, die der Universität materielle oder historisch-wissenschaftliche Stiftungen zukommen lassen möchten.

 

 

 

 

 

 

 

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