Frauen. Fast eine Liebeserklärung – Florian Schroeders Plädoyer für das weibliche Geschlecht

Donnerstag, 25. Januar 2018 | 

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Die perfekte Frau von heute muss vieles auf einmal sein: Femme fatale und Heilige, Mutter und Liebhaberin, Karrierefrau und Familienoberhaupt. Obwohl es Herausragendes leistet, steht das weibliche Geschlecht auch heute noch im Schatten der Männer. Alumnus Florian Schroeder möchte den Damenwelt mit  seinem aktuellen Roman „Frauen. Fast eine Liebeserklärung” ein längst überfälliges Loblied singen – auch wenn er sie als Mann oftmals nicht verstehen kann. 

Was will eine Frau eigentlich? Diese Frage hat sich schon der berühmte Psychologe Sigmund Freud gestellt. Und auch Schroeder verzweifelt fast daran. In seinem neuesten Roman „Frauen. Fast eine Liebeserklärung”, erschienen 2017,  versucht Florian Schroeder dennoch herauszufinden, warum Frauen es so schwer haben – mit der Gesellschaft und mit sich selbst, wobei er auch die Frage nicht außer Acht lässt, warum Männer es mit der Damenwelt ebenfalls nicht leicht haben.   Auf 160 Seiten beleuchtet Schroeder die Themen Partnerschaft, Sex, Feminismus, Geld und Macht rund um das weibliche Geschlecht. Das Leben der Frau von heute hat sich im Gegensatz zu ihren Leidensgenossinnen vor ein oder zwei Generationen grundsätzlich geändert. Die Ansprüche sind gestiegen und noch komplexer. Eine Frau muss trotz der Geburt ihrer Kinder  – natürlich im richtigen Alter und mehr als eins, das wäre ego, aber auch nicht fünf, das wäre assi” – die Figur eines Topmodels vorweisen. Sie sollte  eine Karriere als Quotenfrau anstreben, aber natürlich trotzdem keine Rabenmutter sein. Das Allerwichtigste dabei ist, dass sie bei all dem Stress trotzdem nicht ihre gute Laune verliert. Frauen sollten feministisch organisiert, aber keine Emanzen sein. Viele Frauen finden Feminismus hingegen zwar wichtig, wollen persönlich damit aber lieber nicht zu viel gemeinsam haben, denn der Feminismus ist der Damenbart unter den Geschlechterfragen”. Er schreckt Männer ab.

Florian Schroeders neues Buch
„Frauen. Fast eine Liebeserklärung” von Florian Schroeder, Rowohlt Taschenbuch Verlag, 160 Seiten, 10,00€.

Nur Frauen können zehn verschiedene Rottöne auseinander halten” und sind Meisterinnen des Multitaskings. Das weibliche Geschlecht kann eine Konferenz leiten, gleichzeitig verloren gegangene Schnuller wiederfinden und dabei mühelos von der Business- in die Babysprache wechseln. Trotz der hohen Ansprüche und ihrem Talent das Leben zu managen, verdienen Frauen im Job meistens weniger, müssen beim Friseur, beim Shoppen und bei der Krankenversicherung jedoch mehr bezahlen. Sie sind zudem öfter allein erziehend und leiden später vermehrt an Altersarmut. Aber nicht nur die Gesellschaft hat Ansprüche an die Frau, auch die Frau hat Ansprüche an den Mann. Sie möchte einen Mann der sensibel ist, aber kein Schwächling, sondern stark und am Besten noch etwas älter und reicher als sie selbst. Florian Schroeder, der als Philosoph unter den Kabarettisten”  gilt ( Augsburger Allgemeine)  zitiert auch Friedrich Nietzsche: Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib, das Gründe hat, ihre Gründe nicht sehen zu lassen.”

Florian Schroeder schreibt mit spitzem, hintergründigem Humor und feinen Pointen. Er analysiert und hinterfragt und hat eine scharfe Beobachtungsgabe für die  gesellschaftliche Situation. Dabei lässt er weder Oberfeministin Alice Schwarzer noch Angela Merkel, die Helene Fisches der Politik”, aus.  Er trifft den Zeitgeist der Generation Facebook und Zalando und wird sogar von Barbara Schöneberger, der Herausgeberin der Frauen-Zeitschrift „Barbara” empfohlen. Die Frankfurter Neue Presse bescheinigt ihm lustig aber niemals platt, politisch aber nicht pseudointellektuell” zu sein. Schroeder selbst versichert, dass er für Recherchezwecke sowohl Gespräche mit Singlefrauen und Gattinnen als auch mit Feministinnen und Müttern geführt hat.

Florian Schroeder, 1979 in Lörrach geboren, war Zivi beim Patientenradio der Uni und hat von 2000 bis 2007 an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Germanistik und Philosophie studiert. Bereits zu Studienzeiten trat er als Kabarettist und Parodist auf und sammelte erste Bühnenerfahrung. Inzwischen lebt er in Berlin und arbeitet als Kabarettist,  Autor, Redner und Hörfunk- und Fernsehmoderator, unter anderem in der ARD und beim SWR. Zudem schreibt er als Kolumnist für „Psychologie heute”.  Er ist gern gesehener Gast in populären Kabarett- und Talkshows und hat für seine Arbeit bereits zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. „Frauen. Fast eine Liebeserklärung” ist nach „Offen für alles und nicht ganz dicht” (2011) und „Hätte, hätte, Fahrradkette” (2014) sein drittes Buch , das im Rowohlt Verlag erschienen ist. Seit Herbst ist er mit seinem neuen Programm „Ausnahmezustand” in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterwegs.

 

 

 

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