Komplexleistung Resozialisierung
Mittwoch, 21. Juni 2017 |
In seinem neuen Werk “Komplexleistung Resozialisierung – Im Verbund zum Erfolg” untersucht Alumnus Professor Dr. Bernd Maelicke gemeinsam mit Christopher Wein Konzepte und Projekte zur Resozialisierung.
Professor Bernd Maelicke ist Jurist, Sozialwissenschaftler und Kriminologe. Er studierte von 1964 bis 1969 an Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg Rechtswissenschaften, Volkswirtschaft, Politik und Kriminologie. Durch besonderes gesellschaftliches Engagement zeichnete er sich bereits während seines Studiums aus. Als studentisches Mitglied im Vorstand des Studentenwerkes, Mitbegründer der studentischen Krabbelgruppe und der psychotherapeutischen Beratungsstelle prägte er die Universität nachhaltig. Nach seiner Promotion war und ist er durchgängig als gefragter Dozent und Referent an Ausbildungsstätten und Kongressen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aktiv. Von 1990 bis 2005 war er außerdem als Ministerialdirigent im Ministerium für Justiz, Europa, Jugend und Frauen in Schleswig-Holstein Leiter der Abteilung “Strafvollzug, Soziale Dienste der Justiz, Straffälligenhilfe, Gnadenwesen”. Des Weiteren ist er der Gründungsdirektor des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft in Lüneburg und Honorarprofessor an der ortsansässigen Leuphana Universität. Im Jahre 2012 erhielt er das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.

Als Autor von über 200 Fachaufsätzen und über 40 Fachbüchern ist er in aktuellen Debatten über den Strafvollzug ein gefragter Interviewpartner. Hierbei spricht er sich immer wieder dafür aus, dass die Wiedereingliederung Straffälliger nur gesamtgesellschaftlich machbar sei.
Dass es bereits durchaus wirksame Konzepte und funktionierende Resozialisierungsprojekte gibt, zeigt Maelicke zusammen mit seinem ehemaligen Masterstudenten Christopher Wein in dem Buch “Komplexleistung Resozialisierung – Im Verbund zum Erfolg” auf. Das Buch stützt sich auf eine von Anfang bis Mitte 2016 von den Autoren durchgeführte Umfrage bei den Justizministerien der Länder. Der Schwerpunkt lag hierbei auf Fragen zum Übergangsmanagement. Es wird deutlich, welche Leistung die soziale Integration ehemaliger Strafgefangener darstellt und welche Vielzahl an Akteuren an diesem Prozess beteiligt ist. Aus unterschiedlichen Bundesländern – darunter auch Baden-Württemberg – werden sogenannte “Leuchtturmprojekte” vorgestellt, um einen Eindruck in verschiedene Modellprojekte zu geben.
In Zeiten von Populismus und von Emotionen aufgeladenen Begriffen wie “Intensivtäter” ist es wichtiger denn je, umfassend informiert an brisante gesellschaftliche Probleme heranzutreten. Maelickes und Weins Buch ist somit als Einstieg in die komplexe Welt der Resozialisierung sehr zu empfehlen.