Alumni Club Südbaden erkundet Uni von unten
Donnerstag, 27. April 2017 |
Vom ehemaligen Atomschutzbunker des Rektors, bis hin zum „James Bond Tunnel“ – bei der ungewöhnlichen Führung Dr. Jürgen Stecks durch den Untergrund der Universität wurde den Mitgliedern des Alumni Freiburg e.V. Club Südbaden Einblick in eine Welt gewährt, die normalerweise für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Und dies aus gutem Grund.

Aus Freiburg in die ganze Welt: Die weitläufigen, umweltfreundlichen Aufbereitungs- und Entsorgungseinrichtungen der Albert-Ludwigs-Universität im Institutsviertel genießen aufgrund Ihrer Effizienz und Einmaligkeit weltweit ein hohes Ansehen und erfreuen sich eines regen Interesses von ausländischen Hochschulen und Firmen. Von schlicht wiederverwertbaren Sonderabfällen bis hin zu radioaktiven Resten verwaltet die Universität seit den 90er Jahren in einer Vorreiterrolle ihren Sonderabfall selbst und konnte so unter der Leitung von Dr. Steck in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro an Einsparungen erzielen. Neben der Müllverwertung wurden dabei ebenso Versorgungsprozesse für wissenschaftliche Experimente im Institutsviertel durch stetigen Aus- und Weiterbau optimiert und verbessert. Diese reichen von der Wasserversorgung bis hin zur extremen Kälteerzeugung. Die Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte schuf dabei direkt unter den Füßen zahlreicher Studierender ein unterirdisches Reich riesigen Ausmaßes.

Der rund 20-köpfigen Alumnigruppe bot sich nun Gelegenheit, unter der Führung von Dr. Steck die zahlreichen Räumlichkeiten tief unter der Erde zu begutachten. Die Ankündigung, die längsten, kältesten, nassesten, verstecktesten und gefährlichsten Anlagen Freiburgs besuchen zu können, bewahrheitete sich: In einem mit zahlreichen Anekdoten untermalten historischen Exkurs in die jüngere Geschichte der Universität und die klassischen Vorgehensweisen bei der Ver- und Entsorgung mit und von speziellen Ressourcen erhielten die Anwesenden einen tiefen Einblick sowohl in die Sammelstelle für hochgiftige Toxine als auch in die Neutralisationsanlage, welche das gesamte Institutsviertel mit Wasser versorgt.

Die rund zweistündige Exkursion führte neben einem ehemaligen Atomschutzbunker auch in den Korridor des Prozesswasserringes, der aufgrund seines Futurismus und seiner Weite universitätsintern schlicht „James Bond Tunnel“ genannt wird. Dabei durchlief die Führung praktisch durchgängig unterirdisch die Strecke von der Medizinischen Biometrie bis zum Physikhochhaus und gab allen Teilnehmern eine Ahnung von der ungeheuren Ausdehnung und den technischen Bedürfnissen der Universität, welche auch in Zukunft weiter wachsen wird – oberirdisch wie auch unter Tage.