Freiburger Beitrag zum 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie

Sonntag, 23. Oktober 2016 | 

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Franz Ecker, Doktorand im Freiburger Promotionskolleg „Dezentrale nachhaltige Energiesysteme (DENE)“ hielt einen Vortrag auf dem 50. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPS) in Leipzig. Er referierte über die positive Rolle von Autarkie, welche bei der Nutzung von Solarstromspeichern eine wichtige Einflussgröße darstellt. Der Kongressbesuch wurde von Alumni Freiburg e.V. finanziell unterstützt.

Der Freiburger Doktorand Franz Ecker während seines Vortrages in der Universität Leipzig
Der Freiburger Doktorand Franz Ecker während seines Vortrages in der Universität Leipzig

Der 50. Kongress der DGPS ist mit 2.600 wissenschaftlichen Beiträgen die größte psychologische Konferenz im deutschsprachigen Raum. Als Ort für den Jubiläumskongress wurde Leipzig ausgewählt, weil mit der Institutsgründung durch Wilhelm Wundt im Jahre 1879 hier die wissenschaftliche Psychologie in Deutschland und weltweit ihren Anfang nahm. Da viele Debatten in der Wissenschaft international geführt werden, wurde Englisch als zweite Konferenzsprache angeboten. Vom 18. bis zum 22. September 2016 präsentierten Forscher aus allen Bereichen der Psychologie in über 30 parallel stattfindenden Veranstaltungen ihre aktuellen Erkenntnisse. Von den großen Bereichen, wie beispielsweise der Arbeits- und Organisationspsychologie, der Biologischen und Neuropsychologie, oder Psychotherapie, bis hin zu den kleineren, jedoch nicht minder bedeutenden Bereichen, wie der Sport-, der Medien- oder der Umweltpsychologie war alles vertreten.

Franz Ecker, betreut durch Professor Hans Spada vom Institut für Psychologie, referierte im Rahmen des umweltpsychologischen Symposiums „Akzeptanz umweltfreundlicher Innovationen“ über die Wahrnehmung verschiedener auf erneuerbaren Energien beruhenden Versorgungsszenarien. Ziel seiner Forschung ist es zu analysieren, inwiefern das Streben nach Energie-Autarkie die Kaufentscheidung von Energiesystemen beeinflusst. Hierbei liegt der Fokus insbesondere auf der Akzeptanz von Solarstromspeichern, welche als entscheidendes Bindeglied für die autarke Stromnutzung in privaten Haushalten gesehen wird. Die Ergebnisse von drei durchgeführten Online-Studien sowie von mehreren qualitativen Interviews sprechen dafür, dass die Menschen Autarkie nicht nur aus einer energetischen Perspektive betrachten, sondern auch die damit verbundene allgemeine Autonomie, Unabhängigkeit und Versorgungssicherheit berücksichtigen. Hinzu kommt, dass Personen dem selbstproduzierten und privat gespeichertem Strom einen Mehrwert zuschreiben im Vergleich zu herkömmlichem Strom aus dem Netz.

Der Kongress in Leipzig hat gezeigt, dass die Vielfalt der psychologischen Forschung in der Lage ist, die mannigfaltigen gesellschaftlichen Veränderungsprozesse wissenschaftlich zu begleiten und sie aus individueller Sicht zu erklären. Die umweltpsychologischen Beiträge beispielsweise nehmen sich den Herausforderungen des Klimawandels, der Energiewende und der damit verbundenen Transformationsprozesse in Deutschland an. Sie stellen das Individuum in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung und versuchen Lösungen und Bedingungen zu schaffen, unter welchen eine erfolgreiche Bewältigung dieser Probleme gelingen kann. Denn nur mit dem Menschen und nicht gegen ihn, lässt sich eine wünschenswerte Zukunft für uns alle realisieren.

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