Dietmar Dath: “Leider bin ich tot”

Mittwoch, 15. März 2017 | 

In  seinem Buch “Leider bin ich tot” sucht Alumnus Dietmar Dath an der Grenze zwischen Wissenschaft und Religion nach dem Göttlichen in der Welt der Menschen. Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die menschliche Vorstellungskraft, die auch jenseits des Erfahrbaren nicht Halt macht.

Der Roman erzählt die Geschichte von Abel, Wolf und Nasrin. Die drei sind seit ihrer Kindheit befreundet, haben dann jedoch unterschiedliche Wege eingeschlagen. Während Abel in London mit einem anspruchsvollen Kunstfilm gewisse Berühmtheit erlangt hat, ist Wolf Priester geworden. Auch Nasrin, Abels Schwester, hat sich der Religion verschrieben und sucht mithilfe des Korans nach dem Bewusstsein des Wetters und anderen unerklärlichen Phänomenen. Vom Geheimdienst wird sie als potentiell gewalttätige Terroristin überwacht.

Dietmar Dath Foto:© Uwe Dettmar/Suhrkamp Verlag.
Dietmar Dath (Foto: ©Uwe Dettmar/Suhrkamp Verlag)

Dath verbindet die Frage nach dem transzendenten Wesen mit der nach dem menschlichen Bedürfnis nach Spiritualität, Gesellschaftskritik, mystischen Verschwörungstheorien, Nazis, romantischer Liebe und religiösem Eifer. So verrückt das klingt und so häufig sich der Leser in einem chaotisch-verwirrenden Geflecht von Eindrücken und Handlungssprüngen wiederfindet; wer sich dem stellt, entdeckt hinter dem zunächst sperrigen Werk eine nachdenkliche, aufrichtig anrührende Geschichte.

Dietmar Dath, 1979 im badischen Rheinfelden geboren, studierte Physik und Literaturwissenschaften an der Albert-Ludwigs Universität Freiburg. Nach dem Studium war er als Autor, Journalist und Übersetzer tätig. Seit 1995 sind von ihm über 20 Bücher erschienen. Er wurde 2009 und 2013 mit dem Kurd-Laßwitz-Preis ausgezeichnet. Der ehemalige Chefredakteur der (Kulturzeitschrift) Spex arbeitet heute außerdem als Feuilletonredakteur im Bereich Film für die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Diesen Beitrag kommentieren.

Kommentar abgeben