“Blutfunde”

Freitag, 1. Juli 2016 | 

Schlagwörter »  |  Thema: 2016-2, Allgemein, Alumni Buchtipps, Newsletter

In ihrem neuen Krimi “Blutfunde” greift Jutta Motz gekonnt die Kernthemen der aktuellen Flüchtlingskrise auf. Dabei strickt die in Freiburg promovierte Autorin ein spannendes Netz aus Flüchtlingsschicksalen, Fremdenfeindlichkeit und Zivilcourage.
“Schlepperbanden schleusen übers Mittelmeer Zehntausende von Flüchtlingen nach Italien ein. Wer die Torturen der Seefahrt überlebt, kann es mit reaktionären Bürgern zu tun bekommen.” Liest man den Klappentext zu Jutta Motz’ neuem Krimi “Blutfunde”, fühlt man sich allzusehr an Medienberichte zur aktuellen Flüchtlingssituation in Europa erinnert. Der bereits fünfte Roman der Autorin ist für sie gleichzeitig auch ein thematisches Novum, da ihre Protagonistinnen bisher zumeist im Wirtschafts- und Kunstmilieu ermittelten. Im Nachwort beleuchtet die Alumna ihre Motivation zu diesem inhaltlichen Umbruch, der sich auch in der Aktualität der realitätsnahen Handlung zeigt.

Jutta Motz: Blutfunde
Jutta Motz: Blutfunde, Elster Verlag, 364 Seiten, 15,00 €.

Gleich zu Beginn der Geschichte strandet der Leser mit einer Flüchtlingsfamilie in einer versteckten süditalienischen Bucht, nachdem sie von Fischern vor dem Ertrinken gerettet wurden. Die Nonnen des nahe gelegenen Karmeliterinnenklosters nehmen sich der Schiffbrüchigen an. Dabei geraten die Ordensschwestern unter besonderen Druck, da sie selbst gerade an der Aufklärung eines lokalen Mordfalls mitwirken. Als dann auch noch die junge Anwältin Gioia und ihre Freundin Jane in Rom Zeuginnen eines weiteren Mordes werden, beginnt eine gefährliche Spurensuche durch ganz Italien.  Während die Protagonistinnen anfänglich nur Hilfe leisten wollen, verstricken sie sich im Verlauf der Handlung in ein undurchsichtiges Netz aus mafiösen Strukturen und Fremdenfeindlichkeit.

Nicht nur in ihren Büchern und Kurzgeschichten lenkt Jutta Motz das Augenmerk ihrer Leser auf aktuelle Missstände. Die promovierte Kunsthistorikerin ist Mitglied verschiedener Schriftsteller- und Journalistenvereinigungen, die sich für die freie Meinungsäußerung auf der ganzen Welt und für  verfolgte Berufsgenossen einsetzen.

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