Treffpunkt der Gegensätze – die Geschichte Freiburgs in der Neuzeit
Freitag, 6. Mai 2016 |
Ob als Mittelpunkt des habsburgischen Vorderösterreich, befestigte Grenzstadt oder “Green City”, die Geschichte Freiburgs seit dem 16. Jahrhundert ist eine bewegte. Der Zweite Band zur Vortragsreihe “Auf Jahr und Tag” beleuchtet ausgewählte Ereignisse in der Geschichte Freiburgs in der Neuzeit. Auf 220 Seiten finden sich interessante und bisher vielleicht noch unbekannte Artefakte aus 400 Jahren Freiburger Stadtgeschichte.
Im Wintersemester 2015/2016 fand am Landesgeschichtlichen Institut der Universtität Freiburg die Vortragsreihe “Auf Jahr und Tag” statt. Nachdem im Vorjahr die Geschichte Freiburgs seit seiner Gründung 1120 bis zum Ende des Mittelalters behandelt worden war, widmete man sich in diesem Semester der Neuzeit bis zum Wiederaufbau der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg. Das vorliegende Buch macht nun die bereits gehaltenen Vorträge, auch in schriftlicher Form für Interessierte zugänglich.

Die Beiträge der elf Vortragenden decken den gewaltigen Zeitraum von etwas mehr als 400 Jahren mit ausgewählten Schlaglichtern auf die bewegte Vergangenheit Freiburgs ab. Darunter befinden sich stadtgeschichtliche Meilensteine, wie die Ernennung des ersten Erzbischofs von Freiburg und die Disskussionen um die Pläne zum Wiederaufbau der zerstörten Stadt nach 1945. Aber auch Berührungspunkte mit der “großen Geschichte” werden thematisiert wie etwa in Beiträgen zum Besuch Marie-Antoinettes oder zum Drei-Kaiser-Treffen im Rahmen der Koalitionskriege gegen Napoleon.
Zu den Autoren der einzelnen Kapitel zählen bekannte Experten der Freiburger Stadtgeschichte und international renommierte Historiker. Durch die vielfältigen beruflichen Hintergründe der Autoren – mit der Universität, dem Alemannischen Institut, dem Freiburger Stadtarchiv sowie dem Breisgau-Geschichtsverein Schau-ins-Land e.V. sind nahezu alle wichtigen Freiburger Institutionen der Stadtgeschichtsschreibung und historischen Erforschung der Regionalgeschichte vertreten – ergibt sich ein facettenreicher Einblick in die jüngere Geschichte Freiburgs. Das empfehlenswerte Buch vereint den wissenschaftlichen Anspruch mit einer auch für Laien ansprechenden Geschichtspräsentation.