“Abwarten und Bier trinken”

Freitag, 19. Februar 2016 | 

Schlagwörter »  |  Thema: Allgemein, Alumni Buchtipps, Blog, Newsletter

Eigentlich dürfte es dieses Buch gar nicht geben. Denn Felix Dachsel ist das Paradebeispiel eines faulen Studentes, der sich zwischen Kaffeetrinken und Mensa den Uni-Alltag prokrastiniert und sich für eine Karriere als Profi-Faulenzer entschieden hat. In seinem autobiographischen Werk „Abwarten und Bier trinken“, sowie seiner Kolumne bei Spiegel Online beschreibt der Alumnus seinen Alltag als Leistungsverweigerer.

Cover Abwarten und Biertrinken
“Abwarten und Bier trinken” von Felix Dachsel, Piper Verlag, 218 Seiten, 9,99€.

„Ich hatte dreizehn misslungene Schuljahre hinter mir, ein misslungenes Abitur, 4300 Stunden Mittagsschlaf, ich hatte 350 mal den Bus verpasst, und wahrscheinlich war ich auch im Kindergarten nie richtig gut gewesen. Man hätte damals eine Attraktion aus mir machen können: Das Kind, das zu faul zum Spielen ist“, so charakterisiert sich Felix Dachsel selbst. Breite Studienerfahrung sammelte er bisher bei zwei gescheiterten Anläufen in den Fächern Germanistik, Spanisch sowie Politik- und Islamwissenschaft. Nun nimmt er einen dritten Studienanlauf und schreibt nebenher Kolumnen für Spiegel Online.

„Abwarten und Bier trinken“ ist die Autobiografie eines selbsternannten Leistungsverweigerers. Man könnte auch sagen: eines Perfektionsverweigerers in einer Gesellschaft von Kehrwochenfanatikern und Mikromanagement-Sachbearbeitern. Dachsels Erstlingswerk liest sich zum Großteil wie eine von seinen Kolumnen. Jedes Kapitel ist ein eigener Artikel zu einem jeweils anderen Thema. Seine Erzählungen sind getränkt von bildhafter Sprache und klischeehaften Typen. Bei vielen seiner Lesern stößt der Autor damit nicht unbedingt nur auf Zustimmung, viele Kommentarschreiber zu seinen Artikeln empören sich über den Lifestyle des faulen Studenten, der damit sogar noch prahlt. Aber natürlich darf man nicht alles, was der Autor schreibt, für bare Münze nehmen, denn sein Schreibstil ist sowohl von Übertreibungen und Selbstironie, als auch von einer dicken Schicht Sarkasmus geprägt. Das Buch verleitet einen so dazu, häufig mit Kopfschütteln oder Schmunzeln auf die Geschichten zu reagieren. Doch letztendlich findet man auch genügend Erzählungen und Gedankengänge, bei denen man sich nur zu gut an Momente des eigenen Studiums erinnert fühlt. Stressfreie Unterhaltung ist hier garantiert.

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