Alumni-Preis für soziales Engagement 2014

Montag, 22. Dezember 2014 | 

Mit dem Alumni-Preis für soziales Engagement würdigt der Förderverein Alumni Freiburg e.V. herausragendes ehrenamtliches Engagement von Studierenden der Universität Freiburg und zeigt: Leistung für die Gesellschaft lohnt sich. In diesem Jahr geht der Preis an Dunja Khoury, die sich mit dem Verein Barada Syrienhilfe e.V. auf beeindruckende Weise für die Opfer des syrischen Konflikts einsetzt.

Dunja Khoury
Dunja Khoury (Mitte) setzt sich für syrische Flüchtlingskinder ein.
Foto: Dunja Khoury

Der Alumni-Preis für soziales Engagement wird seit 2012 jährlich an Studierende vergeben, die sich in besonderem Maße für die Verbesserung der Studien- und Lebensbedingungen von Studenten der Universität Freiburg einsetzen oder sich außeruniversitär in vorbildlicher Weise für die Belange der Gesellschaft engagieren. Überreicht wird der Preis jährlich bei der feierlichen Eröffnung des Akademischen Jahres.

Unter den zahlreichen Vorschlägen fiel die Wahl zur Vergabe des Alumni-Preises für soziales Engagement in diesem Jahr einstimmig auf Dunja Khoury. Mit dem 2011 gegründeten Verein Barada Syrienhilfe e.V. hat die Psychologie-Studentin in einem der größten Flüchtlingslager Syriens die Amal-Schule für Flüchtlingskinder gegründet, die „Schule der Hoffnung.“ Damit bekommen 500 Kinder eine Chance auf Schulbildung. „Denn“, so Dunja Khoury, „ Bildung ist unverzichtbar für die Zukunft Syriens.“

Wie wichtig es ist, die zerstörten Bildungsstrukturen des Landes wieder aufzubauen, wurde der 23-Jährigen bereits bei ihrem ersten Aufenthalt vor Ort klar. Im Rahmen eines Studienpraktikums reiste sie 2013 zum ersten Mal an die türkisch-syrische Grenze, um dort mit traumatisierten Flüchtlingen zu arbeiten. Unzählige Kinder fragte sie nach ihrem größten Wunsch – und bekam fast immer dieselbe Antwort: „Wir möchten in die Schule gehen.“ Der Drang nach Bildung sei sehr eindrucksvoll gewesen, so Dunja Khoury. Sie ist überzeugt, dass Bildung der Schlüssel zum Aufbau einer demokratischen Gesellschaft ist, in der extremistische Strömungen keinen Platz haben. Frieden fängt für sie deshalb bei den Kindern an.

Dunja Khourys eigene syrische Wurzeln haben entscheidenden Anteil an ihrer Motivation, sich für die syrischen Flüchtlinge einzusetzen. „Wären meine Eltern nicht nach Deutschland gekommen, wäre ich heute selbst einer dieser Flüchtlinge“, so die in Deutschland geborene Studentin. Aus diesem Grund ist ihr neben der humanitären Hilfe genauso wichtig, hierzulande als Vermittlerin für die Menschen in Syrien aufzutreten, ihnen eine „Stimme in der Welt“ zu sein. Bei Podiumsdiskussionen, Schulbesuchen und Spendenaktionen macht sie in Deutschland deshalb unermüdlich auf das Schicksal der syrischen Bevölkerung aufmerksam.

Durch ihr Engagement in Syrien fühlt sich die Psychologie-Studentin nicht zuletzt in ihrem Berufswunsch bestätigt. Bereits während ihres Praktikums in einem Rehabilitationszentrum konnte sie Inhalte aus der Klinischen und der Rehabilitationspsychologie anwenden. So hat sie es geschafft, über kunsttherapeutische Methoden Zugang zu den teils schwer traumatisierten Flüchtlingen zu bekommen, denen das Reden über ihr Erlebtes oftmals schwerfiel. Diesen Weg möchte sie weiterverfolgen und später als Traumatherapeutin arbeiten. Am liebsten natürlich in Syrien.

Der Alumni-Preis für soziales Engagement ist mit 2000 Euro dotiert. Mit dem Preisgeld möchte Dunja Khoury den Bau eines Waisenhauses unterstützen – für die zahllosen Kinder, die im syrischen Krieg ihre Eltern verloren haben.

 

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