Barbara Salesch – Von der Liebe zu Anfängen und Veränderungen
Freitag, 28. November 2014 |
Der Öffentlichkeit ist der Name Barbara Salesch besonders durch eine Fernsehsendung bekannt: “Ist das nicht die Richterin aus dem Nachmittagsprogramm?” Über zwölf Jahre war die Sendung “Richterin Barbara Salesch” fester Bestandteil der deutschen TV-Landschaft, bevor sich die Vorsitzende Richterin 2012 in den medialen Ruhestand begab. In ihrem autobiographischen Werk “Ich liebe die Anfänge! Von der Lust auf Veränderung” beschreibt Salesch ihren Weg ins Fernsehstudio, zeigt allerdings auch, dass dies nicht die erste – und ganz sicher nicht die letzte Station ihrer Laufbahn ist.

So erzählt Salesch vom Beginn ihrer Fernsehkarriere auch erst im dritten Kapitel beziehungsweise nach über 170 Seiten. Zuerst gewährt die Autorin stattdessen Einblicke in ihre Jugend im nordbadischen Ettlingen und ihren Weg in das Amt der Vorsitzenden Richterin am Landgericht Hamburg. Ihre universitäre Ausbildung begann dabei in Freiburg, weitere Studienaufenthalte führten Salesch nach Hamburg und Kiel. In Hamburg begann sie nach dem Studium ihre Laufbahn als Juristin, bevor ihr Wechsel aus dem dortigen Landgericht in ein Kölner Produktionsstudio mehr durch Zufall eingeleitet wurde: Die Präsidentin des Landesgerichts fragte sie bei einer Feier, ob sie nicht Interesse an einer solchen Stelle habe.
Bereits seit ihrer Jugend interessierte sich Barbara Salesch aber auch für die bildenden Künste. Bedingt durch ihren Beruf konnte sie diesem Hobby allerdings nicht immer im gewünschten Ausmaß nachgehen. Von ihrer Leidenschaft, der Bildhauerei, sattelte sie deshalb um auf die Malerei, da diese, wie sie sagt, “auch nebenher” noch ging. Es ist deshalb nicht weiter verwunderlich, dass Barbara Salesch nun, nach Beendigung ihrer (Fernseh-)Richterinnenlaufbahn wieder mit vollem Elan künstlerisch tätig ist und eine Galerie im westfälischen Petershagen betreibt.
Barbara Salesch erzählt in ihrer Autobiographie von den zahlreichen Neuanfängen in ihrem Leben: die bereits erwähnten Stationen in ihrer beruflichen Laufbahn – das Studium in ganz unterschiedlichen Städten, ihre Tätigkeit als Richterin, Fernsehrichterin und nun als Künstlerin. Sie resümiert aber auch ganz private Stationen, etwa ihr Verhältnis zu den Eltern und wie es sich durch deren Pflegebedürftigkeit veränderte und intensivierte. Besonderen Wert legt sie auch auf die Rechte der Frau in der Gesellschaft von früher und heute, die sie mehrmals ausführlich kommentiert. Saleschs Erzählstil ist dabei frisch und direkt, auf eine Art ungeschliffen, sodass die Erzählung authentisch, wenn nötig ernst, aber oft auch äußerst humorvoll ist. Zu ihrer damaligen Wohnsituation in Freiburg schreibt sie selbstironisch etwa: “Es kam darauf an, mit dem vorhandenen Platz zurechtzukommen. Aber ich konnte schon immer gut hochstapeln – auch Geschirr auf dem Klodeckel.”
Barbara Salesch ist als Fernsehrichterin bekannt geworden. Mit diesem Buch stellt sie nun auch die Person hinter diesem öffentlich bekannten Bild vor.