Gratulation!

Mittwoch, 10. Dezember 2014 | 

Bei der Ordensverleihung zum Tag der Deutschen Einheit wurden zwei Freiburger Alumni aus Baden-Württemberg mit der an diesem Tag höchsten vergebenen Auszeichnung geehrt. Dem ehemaligen Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch sowie Komponist Professor Wolfgang Rihm wurde das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern verliehen. Alumni Freiburg gratuliert ihnen dazu herzlich.

Bundespräsident Joachim Gauck ehrt Alt-Erzbischof Zollitsch mit dem Bundesverdienstkreuz
Bundespräsident Joachim Gauck ehrt Erzbischof em. Dr.Dr.h.c. Robert Zollitsch mit dem Bundesverdienstkreuz. Foto: Bundesregierung / Sebastian Bolesch

Am 6. Oktober wurde Dr. Robert Zollitsch mit dem Verdienstorden für seine gesellschaftspolitischen Beiträge ausgezeichnet. Bundespräsident Joachim Gauck ehrte damit seinen unermüdlichen Einsatz für die Ökumene, den jüdisch-christlichen Dialog sowie die Versöhnung mit Polen. Auch Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, würdigte das Wirken und Engagement seines Amtsvorgängers und betonte, dass dessen Handeln „auf deutliche Weise durch das Mühen geprägt war, den bischöflichen Zusammenhalt und die Entfaltung von Freiheit und Gerechtigkeit in unserem Land zu fördern.“

Zollitsch studierte in den 60er-Jahren als Priesteramtskandidat Theologie in Freiburg und München. Am 27. Mai 1965 wurde er im Freiburger Münster von Erzbischof Dr. Hermann Schäufele zum Priester geweiht.

Nach der Promotion zum Doktor der Theologie 1974 wurde er als Mitarbeiter ins Erzbischöfliche Ordinariat berufen. Dort wirkte er als Personalreferent der Erzdiözese Freiburg. Am 20. Juli 2003 wurde er zum Bischof geweiht und in sein Amt als vierzehnter Erzbischof eingeführt, welches er bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers, Erzbischof Stephan Burger, am 29. Juni 2014 innehatte. Vorsitzender des Verwaltungsrates und Verbandsausschusses des Verbandes der Diözesen Deutschlands war er von 2004 bis 2008.

Das Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz bekleidete er von Februar 2008 bis März 2014 und leistete, so heißt es in der Begründung des Bundespräsidialamtes, „mit Stellungnahmen zu gesellschaftspolitischen Themen einen wichtigen Beitrag zu aktuellen Debatten“. Zollitsch setzte sich sowohl als Geistlicher als auch als “homo politicus” unentwegt für die Würde des Menschen und das Wohl der Gesellschaft ein.

 

Prof.Dr. h.c. Wolfgang Rihm wird von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.  Foto: Bundesregierung / Sebastian Bolesch
Prof. Dr. h.c. Wolfgang Rihm wird von Bundespräsident Joachim Gauck mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Foto: Bundesregierung / Sebastian Bolesch

Auch Professor Wolfgang Rihm wurde am 6. Oktober der Verdienstorden verliehen. Rihm gilt national wie international als einer der kreativsten und erfolgreichsten Komponisten der Gegenwart. Sein umfassendes musikalisches Oeuvre schließt alle musikalischen Gattungen ein und spiegelt sein außerordentliches Talent sowie seine Produktivität wider. Neben seiner kompositorischen Tätigkeit ist Wolfgang Rihm seit 1985 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Zahlreiche seiner Studenten, die inzwischen international anerkannte Komponisten sind, zeugen von Rihms Begeisterungsfähigkeit und seiner Begabung, sein außerordentliches Wissen weiterzugeben. Darüber hinaus trat Rihm als Musikschriftsteller und Essayist hervor und ist Autor zahlreicher Werke. Außerdem übernimmt er Ehrenämter und öffentliche Funktionen im Musikleben und äußert sich kritisch zu kulturpolitischen Themen. Anerkennung und Reputation seines Schaffens zeigen sich in zahlreichen Ehrungen, darunter der Ernst von Siemens Musikpreis (2003), das Große Bundesverdienstkreuz (2011), die Aufnahme in den “Orden Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste” (2012) sowie der Robert-Schumann-Preis (2014).

Seine Ausbildung absolvierte Wolfgang Rihm an der Hochschule für Musik in Karslruhe. Sein Kompositionsstudium bei Eugen Velte begann er noch während seiner Schulzeit und legte 1972 gleichzeitig die Abiturprüfungen und sein Examen ab. Zu seinen Lehrern gehörten unter anderem Wolfgang Fortner, Humphrey Searle und Karlheinz Stockhausen. Seine Studien in Freiburg beinhalteten Komposition bei Klaus Huber sowie Musikwissenschaft bei Hans Heinrich Eggebrecht.

Wolfgang Rihm komponierte anlässlich des 550-jährigen Jubiläums der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg das oratorische Werk für Orchester und Chor „Quid est Deus?“, dessen Uraufführung am 04. November 2007 im großen Saal des Konzerthauses stattfand. Aufgeführt wurde Rihms Komposition vom SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg und dem SWR Vokalensemble Stuttgart unter der Leitung von Sylvain Cambreling. Für die Universität Freiburg ist es eine ganz besondere Anerkennung, dass solch ein bedeutender Komponist ein Werk zu Ehren ihres Jubiläums verfasste.

 

Foto Bundesverdienstkreuz: Bundesregierung / Sandra Steins.

 

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