Hochschulpolitisches Engagement – Ignaz Bender blickt auf Bewegtes zurück

Mittwoch, 25. November 2020 | 

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Ignaz Bender hat sich bereits als Student in hohem Maße gesellschafts- und hochschulpolitisch engagiert; später gestaltete er über dreißig Jahre als Kanzler der Universität Trier und als Präsident der Internationalen Hochschulkonferenz viele Entwicklungen mit.

In diesem Jahr veröffentlichte er unter dem Titel: „Erlebtes und Bewegtes – in Hochschule, Europa und der Welt“ einen Rückblick auf sein engagiertes, bewegendes Leben.

Foto: Cover Ignaz Bender: Erlebtes und Bewegtes/ ©DWV

Im ersten Kapitel seines Buches erzählt Bender davon, wie er als Siebenjähriger den Fliegerangriff auf seine Heimatstadt Freiburg im Breisgau in einem Luftschutzbunker überlebte und wie dieser sein Leben nachhaltig prägte. Bereits im dritten Semester seines Jurastudiums wurde er AStA-Vorsitzender der Universität Bonn und später auch an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Dank seiner Sprachkenntnisse wurde er später zum Stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes Deutscher Studentenschaften (VDS) für Internationales gewählt. In einer Zeit großer Hilfsbereitschaft und Solidarität konnten Stipendien und weitere Hilfen für geflohene Student*innen aus Algerien, Angola und Mozambique bereitgestellt werden. Nach seinem Staatsexamen war er 1969 Leiter einer Sonderdienststelle zur Gründung der Doppeluniversität Trier-Kaiserslautern. Einige Jahre später trennte diese sich in zwei eigenständige Einrichtungen, doch das Konzept zur zentralen Verwaltung stammt aus seiner Feder.

Heute blickt Bender auch auf Erfahrungen seiner über dreißigjährigen Kanzlerschaft an der Universität Trier zurück und die Einblicke, die er seit 1989 durch seine Präsidentschaft der Internationalen Hochschulkonferenz gewann. Er beschreibt, welche unbemerkte Wirkung letztere etwa in der islamischen und asiatischen Welt hatte. In einer Reihe von Staaten bildeten sich sogenannte „pressure groups“, die ihre Regierungen dazu brachten, mehr Geld in Bildung zu investieren.

In seinem letzten Buch „Weltordnung. Der Weg zu einer besser geordneten Welt“ von 2017 beschreibt Ignaz Bender ausführlich seine internationalen Erfahrungen. Er kritisiert unsere merkwürdige Welt, in der wir technisch hochentwickelt leben – aber unterentwickelt auf dem Gebiet des globalen Friedens. Es ist ein Appell, der sich an alle nationalen Parlamente der Welt richtet und einen Weg zeigt, wie die Menschheit dem internationalen Chaos entfliehen kann.

Sein neues Werk „Erlebtes und Bewegtes“ richtet den Blick in eine andere Richtung: auf bereits erfolgte Veränderungen. Es handelt vorrangig von seinem Wirken in der Welt oder wie er es ausdrücken würde, von Erlebtem und Bewegtem. Dabei erhebt es keinen Anspruch eine vollständige Biografie zu sein, familiäre Bezüge sind ausgelassen. Es besteht aus einer Vielzahl von Anekdoten, die in ihrer Gesamtheit zeigen, wie viel er und seine Generation in der Welt bewegt haben.

Von Ruben Jochem

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