Weltmeisterschaft für junge Völkerrechtler

Mittwoch, 23. Juli 2014 | 

Vier Jura-Studierende aus Freiburg haben im Frühjahr erfolgreich an der „Jessup Competition”, der Weltmeisterschaft für Völkerrechtler, teilgenommen. Im Februar konnte sich das Team ins deutsche Finale kämpfen und sich daher ein Ticket zur Weltmeisterschaft sichern. Alumni Freiburg e.V. hatte das Team finanziell unterstützt.

Das Freiburger Team beim nationalen Vorendscheid in Trier: Jakob Rüder (1.v.l.), Betreuerin Anna-Katharina Hübler (4.v.l.), Alexander Perlin (5.v.l.), Viola Zollitsch (6.v.l.), Sophie Fink (8.v.l) mit ihren Freunden.
Das Freiburger Team beim nationalen Vorentscheid in Trier: Jakob Rüder, Betreuer Felix Beck, Betreuerin Anna-Katharina Hübler, Alexander Perlin, Viola Zollitsch, Sophie Fink (von links nach rechts)

Für Freiburg nahmen Sophie Fink, Alexander Perlin, Viola Zollitsch und Jakob Rüder an der Meisterschaft teil. Der deutsche Wettbewerb fand im Februar in Trier statt, während die letzte Runde Anfang April in Washington/USA abgehalten wurde.

Es war für mich ein schönes Erlebnis, als wir das erste Mal mündlich plädiert haben”, sagte Wettkämpferin Fink, Es war wunderbar zu sehen, dass die Richter die eigene Argumentation verstehen und ihr folgen. Als aus dem Plädoyer eine Unterhaltung mit den Richterinnen und Richtern wurde, war klar: Die harte Arbeit hatte sich gelohnt.”

Die Jessup Competition” zählt weltweit zu den renommierteste Wettbewerben ihrer Art. Bei der Veranstaltung wird eine Gerichtsverhandlung des Internationalen Gerichtshof zwischen zwei Staaten simuliert. Den Studierenden wird ein fiktiver Fall vorgelegt, zu dem sie sowohl Anklage- als auch Verteidigungsschrift vorbereiten müssen. Mit ihren Schriftsätzen und Plädoyers müssen sie dann die Richter überzeugen.

Jury aus Richtern des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte

Beim nationalen Vorentscheid in Trier konnten die Freiburger den zweiten Platz erringen. Dabei mussten sie sich vor Richtern des internationalen Seegerichtshofes und des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte behaupten.

Der vorliegende Fall behandelte eine fiktive Ölbohrung auf den Weltmeeren. Klären mussten die Studierenden, ob eine Umweltverträglichkeitsprüfung nötig sei, welche Folgen für seltene Fische zu befürchten wären und wem versunkene, 500 Jahre alte Kulturgüter gehörten.

Finalist Rüder erklärte, dass bei den Wettkämpfen vor allem drei Fähigkeiten entscheidend gewesen seien: Systematisches Arbeiten und Argumentieren, die Darstellung von komplexen Sachverhalten in nur wenigen Worten, Ausdauer trotz mancher Misserfolge und Enttäuschungen”. Für Rüder war der schönste Augenblick in dem Wettbewerb, als nach dem Finale der ganze Druck abfiel und er wusste: Das Abenteuer Jessup geht in die Verlängerung.

Alumni Freiburg e.V. unterstützte die Teilnahme an der Weltmeisterschaft

Als Finalisten des deutschen Vorentscheides ging es für die Freiburger weiter zur Endrunde in den USA. Für die Weltmeisterschaft hatten sich 120 Teams qualifiziert. Die Freiburger Juristen traten gegen die Delegationen aus Kenia, Indonesien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Singapur an. Freiburg belegte einen soliden 74. Platz im Mittelfeld. In der Kategorie Schriftsatz” belegte das Team den 22. Platz, im Bereich Sprecherwertung” konnte Sophie Fink den Platz 41 erringen.

Ohne die Zusage der Unterstützung durch den Förderverein Alumni Freiburg e.V. wäre die erfolgreiche Teilnahme nicht möglich gewesen”, erklärte Anna-Katharina Hübler, die das diesjährige Team betreut hat: Ich möchte mich hierfür, auch im Namen des Teams, noch einmal sehr herzlich bei dem Verein bedanken.”

Die Universität Freiburg hatte sich erst zum zweiten Mal überhaupt für die Jessup Competition” qualifiziert. Die Teams werden am Lehrstuhl von Professor Silja Vöneky vorbereitet.

Diesen Beitrag kommentieren.

Kommentar abgeben