Wo Philosophen über „Nacktscanner” nachdenken

Mittwoch, 23. Juli 2014 | 

Schlagwörter » «  |  Thema: 2-2014, Allgemein, Clubnachrichten, Freiburg, Newsletter

Das „Zentrum für Sicherheit und Gesellschaft” (SuG) der Universität bot dem Alumni-Club Freiburg im Mai einen Einblick in seine Arbeit. Das SuG stellte seine aktuellen Ergebnisse aus der Sicherheitsforschung vor. Technische und aber auch ethische Fragen standen dabei im Mittelpunkt.

Die Referenten zusammen mit dem Präsidenten des Alumniclubs Freiburg Ekkehart Meroth (8.v.l.), der designierten Prorektorin Gisela Riescher (3.v.l), dem Direktor des SuG Ralf Poscher (2.v.l.) und dem wissenschaftlichen Geschäftsführer Martin Hochhuth  (1.v.l.)
Die Referenten zusammen mit dem Präsidenten des Alumniclubs Freiburg Dr. Ekkehart Meroth (3.v.r.), der designierten Prorektorin Professorin Gisela Riescher (3.v.l), dem Direktor des SuG Professor Ralf Poscher (2.v.l.) und dem Geschäftsführer Professor Martin Hochhuth (1.v.l.)

Im Mai konnten die Alumni des Freiburger Clubs das „Zentrum für Sicherheit und Gesellschaft” (SuG) der Albert-Ludwigs-Universität kennen lernen. Die designierte Prorektorin Professorin Gisela Riescher und der Sprecher des Zentrums Professor Ralf Poscher hatten die ehemaligen Studierenden zu einer Veranstaltung des SuG eingeladen.

Das SuG wurde 2009 gegründet und verbindet als transdisziplinäres Forschungszentrum alle Fakultäten, die sich mit Sicherheitsthemen befassen. Ingenieure, Juristen, Verhaltenswissenschaftler, Philologen  und Geisteswissenschaftler profitieren dabei von der Expertise der anderen.

Zwischen Sicherheit und Freiheit

Der Höhepunkt des Besuchs war die Vorstellung der verschiedenen Projekte des SuG. So soll beispielsweise die Arbeit von Dr. Andree Weber  „TeraScreen” die “Nacktscanner” ersetzen, die in der Vergangenheit kontrovers diskutiert worden sind. Es ginge darum, so Dr. Weber, eine Balance zu finden zwischen dem Sicherheitsbedürfnis auf Flughäfen und der persönlichen Würde des Einzelnen. Dr. Weber und seine Ingenieure erörtern bei Planung und Entwicklung daher die ethischen Bedenken mit ihren Kollegen aus der philosophischen Fakultät.

Der Freiburger Alumni-Club-Präsident, Dr. Ekkehart Meroth, hob die gesellschaftliche Verantwortung der Universität hervor. Das Spannungsverhältnis von Freiheitsrechten und dem Wunsch nach Sicherheit sei gerade für die Universität zentral. Hier das richtige Maß zu finden, sei nicht nur eine technische, sondern auch eine rechtliche, politische und philosophische Frage. “Es ist auch die Frage, welche Gesellschaft wir wollen”, so Dr. Meroth.

Das SuG unterstützt 10 rechtswissenschaftliche Promotionen

Professor Martin Hochhuth, der wissenschaftliche Geschäftsführer, stellte das „Kompetenznetzwerk für das Recht der zivilen Sicherheit in Europa” (KORSE)  vor. Im Rahmen von KORSE werden zehn Promotionsprojekte gefördert. Hier stünden vor allem rechtswissenschaftliche Aspekte im Fokus. Hochhuth verwies beispielsweise auf ein Projekt, das die Terrorlisten der Vereinten Nationen zum Thema hat. Firmen, die von der UNO auf diese Listen gesetzt werden, müssen boykottiert werden. Am SuG wird nun erforscht, wie sich Unternehmen verhalten sollen, die mit solch einer boykottierten Firma gehandelt haben.

Im Anschluß an die Vorstellung der Projekte fand eine angeregte Diskussion statt. Die vielfältigen Facetten der Projekte und die internationalen Bezüge hatte die Mehrzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer überrascht. Die Alumni bedankten sich bei den Professoren und Referenten für die interessanten Einblicke in ihre Arbeit. Bei einem Glas Wein nutzten die ehemaligen Studierenden die Gelegenheit  Referenten und Mitarbeitern des SuG weitere Fragen zu ihren Projekten zu stellen.

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