Berliner Club startet “Alumni-Gespräche” mit 200 Gästen
Dienstag, 27. Juni 2017 |
Am 13. Juni 2017 startete die Veranstaltungsreihe “Alumni-Gespräche” unseres Regionalclubs Berlin-Brandenburg mit Ihrer ersten Veranstaltung. Die Diskussion zur aktuellen Situation in Amerika versammelte fast 200 Gäste im Presseamt der Bundesregierung.

Die hochkarätige Besetzung des Podiums und der passende Ort im Herzen der Berliner Regierungszentrale sorgten für eine großartige Resonanz: Fast 200 Alumni und Gäste kamen zur Diskussion „Große Macht – große Verantwortung: 150 Tage US-Präsident Trump und die Folgen“. Auf dem Podium analysierten die beiden Alumni der Freiburger Universität, Dr. Christoph von Marschall und Dr. Klaus Scharioth, die veränderte politische Lage in den USA seit dem Machtantritt von Donald Trump. Beide sind ausgewiesene Amerika-Experten. Auch der Freiburger Alumnus und Moderator Jochen Wolter hat als Mitarbeiter des Presseamtes nicht nur als Hausherr den Ort der Veranstaltung ermöglicht. Sondern er konnte als Kenner der USA ebenfalls Erfahrungen einbringen, war er doch fünf Jahre Diplomat und Pressesprecher des Generalkonsulats in New York.

Seit 1991 schreibt Christoph von Marschall für den Tagesspiegel. Ab 2005 berichtete er als US-Korrespondent aus Washington. Seitdem reist er immer wieder in die USA und hat – dank seiner Expertise – fast täglich Kommentare oder Analysen über die Trump-Regierung im Blatt. Gespräche hat er früher direkt mit den deutschen Diplomaten in Amerika geführt. Zu seiner Zeit – von 2006 bis 2011 – war Klaus Scharioth der deutsche Botschafter in Washington. Auch er studierte u. a. in Freiburg. Jetzt tauschen sich die beiden USA-Kenner in Berlin aus, zum Beispiel auf Einladung des Freiburger Alumni-Clubs im Besucherzentrum des Informations- und Presseamtes der Bundesregierung.
Thematisch kam alles zur Sprache, was uns derzeit bewegt: Der Wahlausgang selbst; die Schwäche der Demokraten (bis heute – obwohl Trump ausreichend Angriffsflächen bietet); der Ausstieg aus dem Klimaschutzabkommen; Nato und Sicherheitspolitik. Differenzierte Argumentationen, einprägsame Anekdoten und Blickwinkel, die in der deutschen Öffentlichkeit zu selten vorkommen, bestimmten das Gespräch.

Fundierte Einordnungen wie an diesem Abend, lobte das Publikum besonders. „So wird uns die US-amerikanische politische Kultur näher gebracht“, sagte ein Alumnus nach der Diskussion bei einem Glas Wein. Auch die gesellschaftliche Verfasstheit nimmt konkrete Züge an. Widersprüche – dass Trumps Strategie gegen das Establishment erfolgreich ist, obwohl er als Geschäftsmann selbst dazu gehört – werden durch die Analysen von Scharioth und von Marschall nach vollziehbar. „Ein rundum gelungener Abend – informativ und unterhaltsam“, sagten die Gäste einhellig. Manch einer der Jüngeren dachte darüber nach, dem Freiburger Alumni-Club in Berlin auch beizutreten. „Wenn eine solche Gesprächsreihe fortgesetzt wird – auch zu anderen Themen – bringt sie Erkenntnisgewinn.“

Zwar verliefen Podiumsgespräch und anschließende Diskussion nur selten kontrovers. Beide Experten waren in den meisten Fragen einer Meinung. Kurzweilig und lebendig verlief der Abend im Presseamt der Bundesregierung dennoch. So hatte der Vorstand des Alumni-Clubs ordentlich Mühe, den anregenden Austausch bei Bretzeln und Wein zu einem Ende zu bringen. Denn um 22 Uhr musste das Gästezentrum des Presseamtes seine Pforten schließen.
Ein Bericht von von Silke Engel
Alumni Freiburg e.V.- Club Berlin