Auf den Spuren der Schöpfung
Freitag, 20. Dezember 2013 |
Zu zwei herausragenden Veranstaltungen lud der Freiburger Alumni-Club im Herbst: Professor Josef Honerkamp referierte über das Higgs-Teilchen, dessen Entdecker erst kürzlich den Physiknobelpreis zugesprochen bekamen. Bei einem Besuch der Musikhochschule Freiburg kamen die Alumni in den Genuss von Bachs „Toccata“ durch Organist Sebastian Küchler-Blessing, dem Preisträger des höchstdotierten Förderpreises.

Für die Freiburger Alumni gestaltete sich der Besuch der Musikhochschule unter besonderen Vorzeichen. Denn zum Zeitpunkt der Club-Veranstaltung wurde gerade die Diskussion um die Musikhochschulen des Landes intensiv geführt. Umso mehr war es für die Ehemaligen der Uni Freiburg ein spezielles Ereignis vom Rektor der Hochschule Dr. Rüdiger Nolte über die international bekannte Institution informiert zu werden.
Das Angebot von 35 Hauptfächern macht eine an verschiedenen Begabungen orientierte Ausbildung möglich. Zudem bietet die Freiburger Akademie zur Begabtenförderung für junge musikalisch Hochbegabte ab 12 Jahren ein Vorstudium an. Verschiedene Abschlüsse sind möglich: Schul- und Kirchenmusik, das solistische Diplom und das Promotionsstudium.
Viele Absolventen mit Rang und Namen begannen ihre Karriere an der Musikhochschule. Beispielsweise Wolfgang Rihm, der zur 550-Jahrfeier der Albert-Ludwigs-Universität ein oratorisches Werk für Orchester und Chor schrieb.
Spontane Symmetriebrechung
Es war der klaren Vortragsweise des Referenten Professor Josef Honerkamp geschuldet, dass die Teilnehmer die schwierige Thematik des Vortrages „Buridans Esel, die Schreibhemmung und das Higgs-Teilchen“ verstehen konnten. In Honerkamps Ausführungen ging es um die Ausgangstheorie, dass Symmetrien in der Natur und in der Physik eine große Rolle spielen. Der Begriff einer spontanen Symmetriebrechung erklärte Professor Honerkamp eindrucksvoll am Beispiel der Überwindung einer Schreibhemmung sowie anhand der Fabel von Buridans Esel. Er skizzierte den langen Weg der Physik bis hin zur heutigen „Standard-Theorie der fundamentalen Wechselwirkungen“. Demnach kommt die spontane Brechung einer Symmetrie durch ein bestimmtes Teilchen zustande. Im vergangenen Jahr ist dieses Teilchen, das nach dem britischen Physiker Peter Higgs benannt wurde, am CERN, der Europäische Organisation für Kernforschung, nachgewiesen worden.
Auf dieser Grundlage kann die Existenz der Materie und schließlich auch die menschliche Existenz auf eine spontane Symmetriebrechung zurückgeführt werden. Das Thema des Vortrags gewann inzwischen besondere Aktualität, da der Nobelpreis für Physik in diesem Jahr an Peter Higgs und Francois Englert vergeben worden war.