Kaminabend im früheren Wohnhaus von Constantin von Dietze

Freitag, 21. Oktober 2016 | 

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Der Alumni-Club Südbaden und die Freiburger Wirtschaftswissenschaftler e. V. luden ihre Mitglieder am 21. September 2016 zu einem exklusiven Kaminabend  im früheren Wohnhaus des Freiburger Professors Constantin von Dietze in der Wiehre ein – auch heute wird von Dietze mit einer Tafel im Haus geehrt.

Mitglieder des Alumni Freiburg e.V. und der FWW e.V. im angeregten Gespräch. [Foto: privat]
Mitglieder des Alumni Freiburg e.V. und der FWW e.V. im angeregten Gespräch. [Foto: privat]

Der gut besuchte Kaminabend diente dem Kennenlernen zwischen hiesigen Alumni Freiburg e. V.- und FWW e. V.-Mitgliedern. Des Weiteren konnten sich die Teilnehmenden, unter denen sich ein Dutzend Dietze-Zeitgenossen, der FWW e. V.-Vorstand und weitere Mitglieder der beiden Vereine befanden, bei Pizza-Schnittchen und Wein über vielerlei interessante Themen austauschen. Mike Schwörer, welcher für die Koordination der Kaminabende verantwortlich ist, eröffnete die Veranstaltung mit einem hervorragenden Vortrag über das Werk und Leben von Constantin von Dietze.
Constantin von Dietze (1891-1973) war Volkswirt, Jurist, Theologe und Agrarwissenschaftler; seit 1937 lehrte er an der Universität Freiburg. Er war in der Zeit des Nationalsozialismus in der Widerstandsbewegung des Freiburger Kreises um Adolf Lampe und Walter Eucken aktiv. Zusammen mit diesen verfasste von Dietze im Rahmen der „politischen Gemeinschaftsordnung“ aus dem Freiburger Bonhoeffer-Kreis die Abhandlung „Wirtschafts- und Sozialordnung“, welche in vielen Teilen einem früheren Manifest der Sozialen Marktwirtschaft gleicht. 1944 wurde er verhaftet und wegen Hoch- und Landesverrats angeklagt. Bis Mai 1945 war er im Konzentrationslager Ravensbrück und im Gefängnis Lehrter Straße inhaftiert. Als von Dietze im Jahre 1945 nach Freiburg zurückkehrte, nahm er seine Lehrtätigkeit an der Universität Freiburg wieder auf und war von 1946 bis 1948 deren Rektor. In seinen weiteren Lebensjahren erhielt von Dietze das Große Bundesverdienstkreuz (1958) sowie das Bundesverdienstkreuz mit Stern (1961).
Zu von Dietzes Ehren wurde unter den Teilnehmenden anlässlich der aktuellen Straßenänderungsthematik in Freiburg angeregt, eine Straße nach ihm zu benennen. Oberbürgermeister Salomon hat zwischenzeitlich mitgeteilt, dass Constantin von Dietze in die Vormerkliste der Stadt für Straßenbenennungen aufgenommen wurde.
Nach vielen interessanten Gesprächen, einem regen Austausch über von Dietze und aktuelle politische Themen sowie leckerem Wein ließen die Teilnehmenden den Abend mit dem Lied „Die Gedanken sind frei“ ausklingen.

Ein Bericht von Adnan Zogaj

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