Selbstfindungstrip in den Schwarzwald
Freitag, 1. Juli 2016 |
Alumnus Marc Hofmann nimmt in seinem neuen Werk “Alles kann warten – ein Roadtrip” den Leser auf einen abwechslungsreichen Ausflug nach Freiburg mit: Ein Arzt, ein Lehrer und ein Künstler begeben sich gemeinsam auf eine Tagestour in die alte Heimat. Das klingt vielversprechend und nach Spaß. Die drei Freunde Robert, Paul und Immel erleben auf dieser Reise aber nicht nur die unglaublichsten Geschichten, sondern lernen sich selbst besser kennen. So unterschiedlich die drei Männer auch sind, stellen sich alle die gleiche Frage: Sind sie mit ihrer momentanen Lebenssituation zufrieden?
Drei Männer sind auf dem Weg von Berlin nach Freiburg. Alle sind Anfang 40 und kennen sich seit der Schulzeit. Der Anlass des Roadtrips ist die Versöhnung des Protagonisten Paul mit seinem Vater. Auf die Reise nach Freiburg nimmt Paul seine zwei Freunde Immel und Robert mit. Doch die Ankunft am Zielort wird nicht so schnell wie erwartet stattfinden, sondern durch etliche Zwischenstopps und schräge Begegnungen verzögert. Als sie schließlich in der Heimat ankommen, begegnen sie alten Bekannten und müssen sich entscheiden, ob sie als die Männer handeln, die sie geworden sind, oder versuchen die Zeit anzuhalten, indem sie sich in der Illusion verlieren, dass sie immer noch die Männer sind, die Freiburg vor Jahren verlassen haben.

Begleitet von Textzeilen einzelner Songs – die nicht nur zu einem Roadtrip, sondern auch dem jeweiligen Innenleben der Protagonisten passen – entführt Marc Hofmann den Leser mit Witz und Ironie gekonnt in die Lebenssituationen seiner Helden und gibt ihm das Gefühl selbst im Auto mitzureisen. Im Laufe des Buches lernt der Leser die drei Freunde immer besser kennen; sie haben sich schon länger nicht mehr gesehen und daher besteht viel Redebedarf . Der Roadtrip wird somit zur Selbstfindung und die Männer beginnen über ihr bisheriges Leben zu resümieren: gescheiterte Beziehungen, gebrochene Herzen und einzelne Karrieren. Zudem werden durch die sich nähernde Heimat Ereignisse der Vergangenheit aufgewühlt, die noch immer nicht verarbeitet wurden. So dass letztendlich in den Freunden die Frage nach der Zufriedenheit über das eigene Leben aufkommt.
Marc Hofmann hat von 1993-1998 an der Universität Freiburg studiert. Er lebt in Kirchzarten und ist hauptberuflich Gymnasiallehrer für Geschichte und Deutsch, der seine freie Zeit mit allerlei Kreativität füllt. In Freiburg hat sich Hofmann längst als Kabarettist, Liedermacher und Schriftsteller etabliert, dessen Karriere im Vorderhaus in Freiburg begann. Neben seinem Debütroman “Der Klassenfeind” erschien im Herbst 2015 sein Debütalbum “Lied von der unsicheren Seite”.