Süddeutsche Debattiermeisterschaften 2015 in Freiburg
Freitag, 6. Mai 2016 |
“Soll eine Regierung die Wahlen in anderen EU-Ländern zu ihren Gunsten beeinflussen?” Wer sich gerne mit solchen Gedankenexperimenten auseinandersetzen, könnte am sportlichen Debattieren interessiert sein. Der Gipfel der Debattierkunst fand dank der Unterstützung durch Förderer wie dem Alumni e.V. im April 2015 in Form der Süddeutschen Debattiermeisterschaften in Freiburg statt.
In ganz Deutschland wurden am 25. und 26. April 2015 regionale Debattiermeisterschaften abgehalten. Der Austragunsort für die südbadischen Meisterschaften fiel diesmal auf Freiburg. Hundert Teilnehmer aus Südbaden, Österreich und der Schweiz reisten an, um die verschiedensten Themen im verbalen Kampf auszutragen
Das sportliche Debattieren unterscheidet sich im Wesentlichen von den üblichen Alltags- und Stammtischdiskussionen in seiner Regelhaftigkeit. In jeder Debatte wird eine Pro- und eine Kontra-Seite, Regierung und Opposition genannt, gewählt. Die Positionen werden stets gelost, damit sich die Teilnehmer auch mit ihnen fremden Meinungen auseinandersetzen müssen. Fünfzehn Minuten vor jeder Debatte wird das Thema der folgenden Diskussion verkündet. An dieser Stelle haben die Teams Zeit, ihre Leitideen und Argumente ohne die Konsultation elektronischer Hilfsmittel zu sammeln und organisieren, um sie dann während der Debate in einer siebenminütigen Rede zu präsentieren. Eine Besonderheit des deutshcen Debattierens ist der Einsatz von drei freien Rednern, die sich im Lauf der Debatte für eine Seite entscheiden müssen. Den Sieger der Debatte kürt eine Jury bestehend aus drei erfahrenen Rednern nach den Faktoren: Schlüssigkeit der Argumente, rhetorisches Auftreten der Redner und der tiefgehenden Auseinandersetzung mit den Argumenten der Gegenseite.
Die Südbadischen Debattiermeisterschaften in Freiburg begannen am 25. April mit einem Frühstück. In vier Vorrunden wurde ein breites Spektrum an Themen diskutiert wie ”
Das Viertelfinale am 26. April fand in der Landeszentrale für politische Bildung statt. Bei der Debatte um die “Abschaffung von Geoblocking”, der regionalen Blockierung von Internetinhalten mit urheberrechtssensiblen Inhalten durch den Anbieter, argumentierten sich das Tem aus Tübingen und aus Heidelberg an die Spitze. Das Finale, das im Historischen Kaufhaus vor ausgewählter Jury, zu der der Russlandbeaftragte der Bundesregierung, Alumnus Gernot Erler und die Präsidentin des BGH und Alumna Bettina Limperg nebst anderen illustren Juroren zählten, war öffentlich zugänglich. Nach dem Grußwort wurde es Ernst. In der Finaldebatte wurde die provokante Frage gestellt, ob Regierungen die Wahl in anderen EU-Ländern zu ihren Gunsten beeinflussen sollen. Die Vertreter der Pro-Argumentation aus Tübingen konnten diese Runde für sich gewinnen. Als bester Redner wurde der Friedrichshafener Lennard Benz gekürt, der bei der Diskussion die Position des freien Redners eingenommen hatte.
Die Südbadischen Debattiermeisterschaften waren alles in allem ein gelunges und interessantes Event, das durch die finanzielle Unterstützung der Alumni e.V. stattfinden konnte.