Träume – Eine Reise in unsere innere Wirklichkeit
Freitag, 29. Januar 2016 |
Wäre es nicht schade, wenn Sie ein Drittel Ihrer Lebenszeit verpassen würden? Der Freiburger Alumnus Stefan Klein möchte sie Ihnen wortwörtlich im Schlaf zurückgeben. Sein neues Buch „Träume“ interpretiert den allnächtlichen Schlummer als Schlüssel zum menschlichen Bewusstsein und präsentiert eindrucksvoll, wie die aktuelle Schlafforschung das Leben eines jeden bereichern kann.

„Wie die Bilder der Nacht in den Kopf kommen“, „Warum wir nachts so viel mehr erleben als tagsüber“, „Wie man sich von Albträumen befreit“ und “Wie wir Träume lenken können“ – ein Blick in das Inhaltsverzeichnis von „Träume“ zeigt gleich, dass es in diesem Werk nicht um schlichte Traumdeutung geht. Der promovierte Biophysiker Alumnus Stefan Klein versucht vielmehr die Ergebnisse und Folgerungen der modernen Schlafforschung verständlich und leserorientiert, sowie bildlich greifbar zu machen. Letzteres ist dabei keineswegs als Metapher zu verstehen, denn der Autor weiß die neuen Medien durchaus zu nutzen: So gibt es auf mehreren Seiten Verweise auf seine Internetpräsenz, die sein Werk mit anschaulichen (Bewegt-) Bildbeispielen begleitet, welche so in einem klassischen Buch nicht reproduzierbar wären. Klein, einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Wissenschaftsautoren, lässt seine Leser nicht lange im Dunkeln, was er mit dem „Auslesen“ von Träumen mittels technischer Gerätschaften konkret meint: Das Erzeugen physikalischer und so für Außenstehende sichtbare Bilder, ähnlich denen eines chaotischen und surrealen Filmes.
Dabei seien Träume, wie Klein schreibt, keineswegs nur Gebilde von loser Ordnung, die sich spontan manifestieren und ebenso schnell ins Vergessen abdriften, wie sie gekommen sind. So bestehe prinzipiell für jeden die Möglichkeit, mittels eines Klartraums aktiv in das Geschehen einzugreifen und es bewusst zu steuern: Zum Verfestigen neuen Lernstoffes etwa oder zum Besiegen wiederkehrender Alpträume, aber auch des schlichten Vergnügens willen. Der Wachverstand verfüge in seinem eigenen Ich über ungeahnte und bisher ungenutzte Möglichkeiten der Selbstverwirklichung. Das Buch versteht es dabei mit Aktualität und wissenschaftlicher Nähe aus der Vielzahl ähnlicher Publikationen hervorzustechen und zeigt seinem Leser auf diese Weise eine faszinierende Durchdringung und Verbundenheit von Traum- und Wachwelt.
„Träume – Eine Reise in unsere innere Wirklichkeit“ ist kein ABC der Traumdeutung, sondern eine Erklärung des Traum-Phänomens als solches, das seine Leser an vielen Stellen zum Staunen bringt. Verständlich, unterhaltsam und aufschlussreich zugleich ermöglicht Stefan Klein jedem, seine eigenen Träume als Inspiration zu nutzen und so Licht in einen bisher unklaren Teil des Alltags zu bringen – den Schlaf.