Alumni-Club Rheinland: Zwischen Binnenhafen und Ballett
Donnerstag, 1. Oktober 2015 |
Im Mai 2015 standen beim Alumni-Club Rheinland gleich zwei Veranstaltungen auf dem Programm. Mit einer Besichtigung des Duisburger Hafens am 6.Mai und dem Besuch des Schläpfer-Balletts in der Oper von Düsseldorf nur zweieinhalb Wochen später war für jeden Geschmack etwas zu haben.
Ursprünglich dachten alle, die Reise ginge per Schiff – möglichst eines von der Weißen Flotte – mitten durch den Duisburger Hafen. Mit seinen neun Hafenbecken bietet der Duisburger Hafen bestimmt eine tolle Kulisse; schließlich handelt es sich um den größten Binnenhafen Europas. Aber zu unserem Erstaunen empfahl die Hafenbehörde eine Rundfahrt per Bus unter sachkundiger Leitung eines langjährigen Angestellten der Hafen-Bauabteilung.
Seit seiner Gründung im Jahr 1716 als Handelshafen wandelte sich das Gesicht über Jahrzehnte hin zum Massenguthafen für Kohle, Eisenerz und Mineralöle zum heutigen vielgestaltigen und vielfältigen Hafen und Logistikzentrum inmitten des Wirtschaftsraumes Rhein-Ruhr und Nordrhein-Westfalen. Der Hafen ist heute trimodal angelegt, was so viel bedeutet wie eine optimale Anbindung aller Hafeneinrichtungen nicht nur an die europäischen Wasserstraßen über Rhein, Ruhr-Schifffahrtskanal und den Rhein-Herne-Kanal, sondern auch an drei Autobahnen, die den Hafen durchqueren oder unmittelbar daran vorbeiführen. Hinzu kommen direkte Umschlageinrichtungen vom Schiff auf die Schiene.
Der Hafen bietet heute zusammengefasst ungefähr 40.000 Arbeitsplätze. Ausgehend von dieser modernen Logistik bot der Hafen auch eine enorme integrative Kraft für die Umstrukturierung alter Stahlwerke. Viele Logistik-Unternehmen und Zulieferer nutzen heute die Standortvorteile der kurzen und schnellen Verbindungen und auch die Automobilindustrie nutzt den Duisburger Hafen als Hinterlandhub für die Seefracht via Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam.
Nahezu 3 Stunden wurde uns das Hafengelände aber auch die neu entstandenen Zentren gezeigt und erläutert. Wir haben diesen interessanten Tag im ganz modernen Binnenhafen zwischen Museen und Bürohäusern in einem urigen Brauhaus bei guten Gesprächen abgeschlossen.
Nur zweieinhalb Wochen später stand ein Besuch des Schläpfer-Balletts in der Düsseldorfer Oper auf dem Programm.
Die Ballettabende der Deutschen Oper am Rhein sind immer schnell ausverkauft und so waren wir froh, dass wir – noch in der Phase unserer eigenen Programmplanung für 2015 – sehr gute Plätze mit bester Bühnensicht für uns reservieren zu konnten.
Das Thema der Uraufführung, „Verwundert seyn – zu sehn“, ist bei Arthur Schopenhauer entlehnt. Und wir waren verwundert; alle drei Stücke verlangten vom Zuschauer Konzentration und Einfühlung, waren sie doch alle ganz modernes Ballett. Insbesondere galt das für das Mittelstück „ A Ballet in Silence“, das ohne jegliche Musik getanzt wurde.
Alles in allem ein großer Ballettabend, dessen Anregungen im nahegelegenen Museumsrestaurant debattierfreudig aufgegriffen, aber sicherlich nicht abschließend behandelt wurden.
Mit den besten Grüßen
Hans Stalf
Alumni Freiburg e.V. – Club Rheinland