Dr. Dorothea Rüland neu im Vorstand von Alumni Freiburg e. V.
Donnerstag, 11. Juli 2013 |
Seit Anfang des Jahres ist Dr. Dorothea Rüland, Generalsekretärin des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD), die stellvertretende Vorsitzende von Alumni Freiburg e. V. alumni’aktuell stellt das neue Vorstandsmitglied vor.

alumni’aktuell: Sie wählten Geschichte, Germanistik und Musikwissenschaft als Fächerkombination. Warum gerade diese Fächerkombination?
Dorothea Rüland: Ich habe immer sehr gerne gelesen und viel Musik gemacht. Sprache, Literatur und Musik sind aber jeweils in einem historischen Kontext entstanden, insofern bot sich diese Kombination an.
alumni’aktuell: Was ist Ihnen aus Ihrer Studienzeit in Freiburg noch in besonderer Erinnerung?
Dorothea Rüland: Ich hatte das große Glück in Freiburg hervorragende akademische Lehrer zu finden, insbesondere meinen Doktorvater Prof. Dr. Gerhard Kaiser, der aus Freiburg auch meinen weiteren Lebensweg begleitet hat.
alumni’aktuell: Sie promovierten über „Künstler und Gesellschaft“. Beschäftigt Sie dieses Thema auch heute noch?
Dorothea Rüland: Mit diesem Thema habe ich heute eher mittelbar zu tun, nämlich in meiner Tätigkeit im DAAD, der – was in der Regel weniger bekannt ist – auch die größte deutsche Einrichtung ist, die jungen Künstlerinnen und Künstlern Aufenthalte im Ausland ermöglicht und umgekehrt Künstler aus dem Ausland nach Deutschland holt.
alumni’aktuell: Wie kamen Sie zu Ihrer internationalen Orientierung? Aus Abenteuerlust?
Dorothea Rüland: Ich wollte nach meinem Studium einmal ein anderes Hochschulsystem kennenlernen und daraus hat sich eine Leidenschaft entwickelt: es hat mich immer wieder fasziniert im Ausland zu leben, man lernt in dieser Zeit in doppelter Hinsicht, einmal natürlich viel über das andere Land, aber gleichzeitig auch viel über sich selbst, weil eine andere Kultur dazu zwingt, Vieles zu hinterfragen, was sonst als selbstverständlich wahrgenommen wird.
alumni’aktuell: Als Mutter von vier Kindern haben Sie zudem eine außerordentliche berufliche Karriere absolviert. In Anbetracht der aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie waren Sie mit Ihrer Biographie der Zeit voraus. Wie war es Ihnen möglich Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen?
Dorothea Rüland: Das war in der Tat, als unsere Kinder klein waren, ein schwieriges Thema. Doch waren für mich meine Jahre in Asien ein Glücksfall: Kinderbetreuung ist dort sehr unproblematisch, außerdem hatten unsere Kinder das Glück in sehr spannenden, ausgesprochen kinderfreundlichen Gesellschaften aufzuwachsen.
alumni’aktuell: Welche Alumni-Projekte des DAAD liegen Ihnen besonders am Herzen?
Dorothea Rüland: Die Alumniarbeit hat sich meines Erachtens in den letzten Jahren sehr geändert. Jüngere Alumnae und Alumni fragen heute sehr viel mehr nach dem Mehrwert ihres Engagements. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass Viele heute über vielfältige Auslandserfahrung verfügen, d.h. nicht mehr nur eine Bindung an ein Land und eine Universität besteht. Es wird also sehr darauf ankommen, interessante Angebote zu machen. Und da die meisten von uns doch sehr stark in ihrem beruflichen Umfeld engagiert sind, bieten sich aus meiner Sicht vor allem fachliche Netzwerke an.
alumni’aktuell: Was hat Sie bewogen sich für Alumni Freiburg zu engagieren?
Dorothea Rüland: Ich bin selbst Alumna der Universität Freiburg und stark durch meine Zeit in Freiburg geprägt.
alumni’aktuell: Was raten Sie Ihrer Uni bei dem Ausbau ihres Alumni-Netzwerks?
Dorothea Rüland: Die Alumni-Kultur in Deutschland ist noch ausbaufähig, hat anders als z.B. in den USA keine lange Tradition. Auch sind die personellen Kapazitäten an deutschen Universitäten dafür begrenzt. Deshalb würde ich eher zu Konzentration raten und vor allem an fachlichen Interessen der Alumni ansetzen.